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Verfahren, Gutachten & Antworten


Wissen & Fakten rund um die Immobilienbewertung

Eine Immobilienbewertung ist nicht gleich eine Immobilienbewertung. Je nach Anlass – ob Verkauf, Scheidung, Erbschaft oder steuerliche Themen – unterscheiden sich die Anforderungen deutlich. Hier bekommst du einen kompakten Überblick über die gängigen Verfahren, die Unterschiede zwischen den Gutachten sowie Antworten auf häufige Fragen.

01. Verfahren der Wertermittlung


Beim Vergleichswertverfahren orientiert sich die Bewertung deiner Immobilie an real erzielten Kaufpreisen ähnlicher Objekte. Lage, Größe, Baujahr, Zustand und Ausstattung werden berücksichtigt. So erhältst du eine marktnahe Einschätzung, die besonders für Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser und Grundstücke zuverlässig und transparent ist.

Das Sachwertverfahren bewertet den Substanzwert deiner Immobilie. Grundlage sind die Herstellungskosten von Gebäuden und der aktuelle Bodenwert, abzüglich Alterswertminderung. Es eignet sich besonders für selbstgenutzte Häuser oder Immobilien ohne regelmäßige Mieteinnahmen und liefert eine objektive, nachvollziehbare Grundlage für deine Entscheidungen.

Beim Ertragswertverfahren steht die Wirtschaftlichkeit deiner Immobilie im Fokus. Entscheidend sind die erzielbaren Mieteinnahmen sowie der Bodenwert. Dieses Verfahren wird vor allem bei vermieteten oder verpachteten Objekten genutzt und zeigt dir, welchen langfristigen Ertrag deine Immobilie realistisch erwirtschaften kann.

02. Welche Bewertung brauche ich?


Eine kostenlose Online- oder Ersteinschätzung kann dir einen schnellen Überblick verschaffen, ersetzt jedoch kein rechtssicheres Gutachten. Sie eignet sich vor allem zur Orientierung. Wenn es um Verkauf, Erbschaft, Scheidung oder steuerliche Fragen geht, brauchst du ein fundiertes Gutachten, das offiziell anerkannt wird.

Ein Kurzgutachten bietet dir eine kompakte, aber fundierte Einschätzung des Marktwerts – ideal zur Orientierung beim Kauf oder Verkauf. Ein Verkehrswertgutachten nach §194 BauGB hingegen ist deutlich umfangreicher, gerichtsfest und wird von Behörden, Banken und Finanzämtern anerkannt. Die Wahl hängt also vom Anlass und deinem Ziel ab.

Ein gerichtsfestes Gutachten wird immer dann benötigt, wenn rechtliche oder behördliche Entscheidungen davon abhängen. Typische Fälle sind Erbschaften, Scheidungen, steuerliche Bewertungen oder gerichtliche Auseinandersetzungen. Das Verkehrswertgutachten nach §194 BauGB bietet dir in solchen Situationen die notwendige Rechtssicherheit und wird von Gerichten, Finanzämtern und Banken anerkannt.

03. Nützliche Infos


Bei steuerlichen Themen oder der Bilanzierung von Immobilien zählt eine exakte Wertermittlung besonders. Ob für die Festsetzung der Grundsteuer, die Ermittlung von Abschreibungen oder die Bewertung im Rahmen deiner Unternehmensbilanz – ein professionelles Gutachten liefert dir die notwendige Grundlage. So bist du bestens vorbereitet und vermeidest unnötige Rückfragen von Finanzamt oder Steuerberater.

Bei einer Scheidung spielt der Immobilienwert oft eine zentrale Rolle – insbesondere, wenn eine Zugewinngemeinschaft besteht. Ein neutrales und gerichtsfestes Gutachten schafft Klarheit über den tatsächlichen Wert und verhindert Streitigkeiten. So können beide Seiten faire Entscheidungen treffen, egal ob es um den Verkauf, die Auszahlung eines Partners oder die weitere Nutzung der Immobilie geht.

Im Erbfall entscheidet oft der Immobilienwert über die gerechte Aufteilung des Nachlasses. Ein professionelles, gerichtsfestes Gutachten sorgt für Transparenz und Rechtssicherheit – gegenüber Miterben, Nachlassverwaltern oder dem Finanzamt. So lassen sich Konflikte vermeiden und eine faire Lösung finden, sei es bei Verkauf, Übernahme oder steuerlicher Bewertung der Immobilie. Klarheit im Wert bedeutet Frieden im Erbe.